Auch alkoholische Getränke können verderben und sauer werden. Das mussten schon unsere Vorfahren erkennen, als ihnen der Met zu Essig wurde. Aber sie lernten rasch, aus der Not eine Tugend zu machen. Denn die saure Flüssigkeit wurde schon damals nicht entsorgt. Mit Wasser verdünnt, zauberten sie aus dem vergorenen Met ein Erfrischungsgetränk.
Auch zur Konservierung von Fleisch oder Fisch wussten sie, den Essig zu nutzen. Oftmals wurde dem Trinkwasser Essig zugesetzt, um es überhaupt genießen zu können. Und dass die saure Marinade nicht nur desinfizierende, sondern sogar heilende Wirkung aufweist, ist ebenfalls schon seit Jahrhunderten bekannt.
Interessante Anekdoten und wie die saure Flüssigkeit nun eigentlich entsteht, können Sie auf der Seite Geschichte des Essig nachlesen. Denn viele Anwendungsmöglichkeiten, die heute noch praktiziert werden, stammen bereits aus der Antike.
Schon seit mehr als 8.000 Jahren wissen die Menschen um die gesunde Wirkung des Essigs. Er diente schon den Babyloniern als Getränk, das nicht nur erfrischte, sondern auch Magen und Darm reinigte. Er wurde in der Antike gegen Verdauungsbeschwerden und Atemwegserkrankungen eingesetzt und diente im Mittelalter den Ärzten zur Desinfektion.
Durch den Fortschritt der Wissenschaft sind heute noch weitaus mehr Aspekte bekannt, die belegen, dass die saure Salatwürze der menschlichen Gesundheit in verschiedener Hinsicht zu Gute kommt:
Auf der Seite Ist Essig gesund? können Sie noch weitere Möglichkeiten entdecken, wie sich mit der sauren Flüssigkeit Ihre Gesundheit positiv beeinflussen lässt.
Auch wenn der gesundheitliche Aspekt für die Menschen natürlich ein sehr wichtiger ist, kann die Salatwürze noch einiges mehr. Essig ist ein Tausendsassa! Neben Würzen, Heilen und Desinfizieren kann er auch im Haushalt wichtige Aufgaben übernehmen. Diesmal ist es die enthaltene Säure, die zum Einsatz kommt:
Kleine Rezepte, Tipps und weitere Anwendungsmöglichkeiten von Essigessenz im Haushalt finden Sie auf der Seite Essigessenz.
Neben dem natürlich gewonnenen Essig kann die saure Flüssigkeit auch auf synthetischem Wege hergestellt werden. Allerdings wird diese synthetische Flüssigkeit, die aus Essigsäure und Wasser besteht, nicht verzehrt, sondern entweder in der Industrie genutzt oder als Essigessenz zum Putzen verwendet.
Der natürliche Essig entsteht immer durch Gärung. Nach dem Ausgangsmaterial, das vergärt wurde, erhält der Gärungsessig einen seinen Namen. Als Weinessig wird daher ein Essig bezeichnet, der aus Wein gewonnen wird. Viele Informationen und verschiedene Rezepte zur Herstellung dieses Gärungsessigs können Sie auf der Seite Weinessig lesen.
Wird die saure Flüssigkeit aus der Vergärung von Obst gewonnen, nennt sich das Endprodukt Obstessig. Vergorenes Getreide wird zu Getreideessig und auch aus Branntwein, aus Sherry (siehe Sherryessig), aus Molke, Honig oder gar Gemüse lässt sich Essig herstellen. Natürlich variiert je nach Ausgangsstoff auch der Geschmack der jeweiligen Essigsorte.
Der Säuregehalt ist ebenfalls nicht immer gleich. Und, was besonders wichtig ist: Es gibt große Qualitätsunterschiede! Wer nun meint, der klare, durchsichtige Essig sei von besonders hoher Qualität, hat leider weit gefehlt. Denn wenn Sie durch die saure Flüssigkeit hindurch sehen können, handelt es sich um einen gefilterten, meist destillierten Essig.
Erstklassig ist er jedoch nur, wenn sein Grundstoff aus biologischem Anbau stammt. Denn dann haben Sie die Gewährleistung, dass auch das Endprodukt schadstofffrei ist. Außerdem sollte er ungefiltert und naturtrüb sein. Denn wenn sich die Essigmutter noch darin befindet, oder wenn sich in der naturtrüben Flüssigkeit eine Essigmutter bildet, heißt das, dass die Essigbakterien nicht künstlich abgetötet wurden.
Möchten Sie den Essig auch gesundheitlich nutzen, sollten Sie zusätzlich darauf achten, welcher Ausgangsstoff vergoren wurde. Während Äpfel dem Apfelessig wertvolle Vitamine und Mineralstoffe mitgeben, kann der Branntweinessig mit keinem dieser Nährstoffe punkten.
Dass der Apfelessig in Deutschland so bekannt und beliebt ist, liegt sicherlich nicht nur an seinem gesundheitlichen Wert, sondern auch an der heimischen Frucht, dem Apfel, aus dem die saure Würzflüssigkeit gewonnen wird. Die ganz leichte Apfelnote im Geschmack steigert zusätzlich seinen Beliebtheitsgrad.
Allerdings dürfen wir uns beim Verzehr von Apfelessig auch über einige Zusatzleistungen freuen, die der einfache Branntweinessig keineswegs zu bieten hat:
Gerade für den gesundheitlichen Aspekt ist es wichtig, zu wissen, dass der Apfelessig die gleichen Inhaltsstoffe besitzt, wie sein Ausgangsprodukt, der Apfel. Denn weder die Vitamine noch die Mineralstoffe gehen bei der Vergärung verloren.
So weist Apfelessig neben der gesunden Essigsäure zusätzlich die Vitamine A und C auf. Außerdem kann er mit Mineralstoffen und Spurenelementen, wie Kalium, Magnesium und Eisen punkten. Möchten Sie noch mehr über die Wirkung des Allroundtalents wissen, dann lesen Sie im Bereich Apfelessig weiter.
Möchten Sie sich gesund ernähren, sollten Sie möglichst oft auf Fertigprodukte oder Lebensmittel mit chemischen Zusätzen verzichten. Das ist auch beim Essig möglich. Denn Sie müssen die saure Marinade nicht unbedingt käuflich erwerben. Essig selber herzustellen ist gar nicht schwer. Und wenn Sie einen eigenen Garten mit Früchten besitzen, wissen Sie beim Selbstgemachten ganz genau, was es enthält.
Von der Frucht bis zum Endprodukt, der würzigen Salatsoße, können Sie alles in Eigenregie und Eigenverantwortung selber bewerkstelligen. Was Sie bei der Essigherstellung jedoch unbedingt mitbringen müssen, ist Geduld. Denn ein guter, selbst vergorener Essig braucht seine Zeit.
Außerdem sind Sie auf die Hilfe zahlreicher kleiner Helferlein angewiesen, die Essigbakterien. Nur wenn Sie die Essigbakterien hegen und pflegen lässt sich der Alkohol in Essig umwandeln. Glücklicherweise sind die Bakterien jedoch nicht allzu anspruchsvoll. Sie benötigen lediglich eine bestimmte Temperatur, etwas Sauerstoff und natürlich einen gewissen Grad an Alkohol.
Dann sind die winzigen Organismen gerne bereit Ihnen zu helfen. Wie Sie eine Essigmutter selber züchten können und was Sie dabei beachten müssen, steht auf der Seite Essigmutter herstellen
Schon an den preislichen Unterschieden können Sie erkennen, dass es minderwertigen Essig und Edelessig gibt. Während ein billiger Branntweinessig schon unter einem Euro zu haben ist, dürfen Sie für einen guten, lange gereiften Balsamico Essig 50 Euro hinlegen.
Doch nicht nur der Obstessig, auch der Edelessig lässt sich in Eigenregie herstellen. Zwar kann der selber hergestellte Edelessig mit dem teuren Balsamico oder dem lange gereifte Sherryessig kaum gleichziehen, aber geschmacklich stellt er auf jeden Fall eine interessante Alternative dar.
Und als Geschenk ist ein selbstgemachter Edelessig immer willkommen. In der Rubrik Essig selber machen finden Sie sowohl für Obstessige, wie auch für Kräuter- und Edelessige zahlreiche Rezepte. Lassen Sie sich inspirieren!