Hier können Sie nachlesen, wie Sie den würzigen und gesunden Apfelessig selber herstellen können, worauf Sie dabei achten müssen und wie lange sich Ihre Eigenproduktion hält.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie Sie zu dem vielseitigen selbst gemachten Apfelessig gelangen können. Die beste Variante ist, wenn Sie einen Bio-Apfelessig herstellen. Dazu verwenden Sie die ungespritzten Äpfel aus dem eigenen Garten. Aber auch der natürliche Apfelessig aus selbst gegärtem Apfelwein ist Qualitätsstufe 1. Von etwas minderer Qualität ist Apfelessig, den Sie aus einem gekauften Branntweinessig und frischen Früchten produzieren.
Entscheiden Sie sich für die letztere Variante, besitzt Ihr Obstessig zwar keine Bioqualität, dennoch enthält er wertvolle Essigsäure und Vitamine und Spurenelemente aus den zugegebenen Äpfeln. Auch aus Apfelsaft lässt sich ein schmackhafter Apfelessig zaubern. Allerdings sollte es sich dabei um einen frisch gepressten Bio-Apfelsaft handeln. Der Apfelsaft aus dem Tetrapack eignet sich nicht.
Der größte Pluspunkt des selber gemachten Apfelessigs ist, dass Sie alle Inhaltsstoffe kennen. Sie wissen genau, dass Ihr saurer Selbstgemachter weder unerwünschte Zusatzstoffe enthält, noch irgendwelchen Verfahren unterzogen wurde, die Vitamine und andere Nährstoffe zerstören. Wenn Sie nicht nur ein Fläschchen für den Eigenbedarf herstellen, sondern gleich etwas mehr produzieren, haben Sie außerdem ein kleines Geschenk, das Sie zu fast jedem Anlass mitbringen können.
Apfelessig
Apfelessig ist wegen seiner Vielseitigkeit besonders beliebt. In der Küche eignet er sich nicht nur zum Würzen von Salat oder Bratensoße, er dient außerdem als würzige Marinade, die Fleisch oder Fisch haltbarer macht. In der Kosmetik wird der Tausendsassa verwendet, um Haut- und Haarprobleme erfolgreich zu bekämpfen. Genauere Informationen können Sie unter der Rubrik Apfelessig nachlesen.
Selbstgemachter Ansatzessig weist ebenso, wie der gekaufte Apfelessig einen Säuregehalt von fünf Prozent auf. Wenn Sie Ihren Obstessig aus Apfelmost mit angegorenen Äpfeln aus dem eigenen Garten herstellen, bewegt sich der Säuregehalt zwischen sechs und acht Prozent. Sollte Ihnen der Selbstangesetzte zu sauer sein, haben Sie aber immer die Möglichkeit, ihn mit etwas Wasser zu verdünnen.
Wichtig ist, dass Sie Ihren selber gemachten Apfelessig niemals offen stehen lassen. Füllen Sie ihn in Flaschen mit Schraubverschluss ab und halten Sie diese stets gut verschlossen. Sonst kann es passieren, dass sich Hefepilze aus der Luft im Essig ansiedeln und ihn verderben. Näheres dazu können Sie auf der Seite Kann Essig schlecht werden? nachlesen. Gut verschlossen in der Schraubflasche hält sich Ihr Selbstgemachter mehrere Monate außerhalb des Kühlschranks.
Da der Apfelessig ja immer aus Äpfeln besteht, weist er die selben gesunden Inhaltsstoffe auf. Er ist also reich an Vitamin A und C. Außerdem punktet er mit zahlreichen Mineralstoffen und Spurenelementen. Er beinhaltet Bor, Eisen, Fluor, Kalium, Kalzium, Kupfer, Natrium, Magnesium Phosphor, Schwefel und Zink. Neben der Essigsäure lässt sich außerdem Zitronensäure, Propionsäure und Karbolsäure nachweisen. Auch das Pektin der Äpfel ist im naturtrüben Bio-Apfelessig noch enthalten.
Apfelessig aus Äpfeln selber machen
Möchten Sie Ihren natürlichen Bio-Apfelessig aus den selbstgepflückten Äpfeln des eigenen Gartens herstellen, ist zwar viel Geduld notwendig, aber es lohnt sich und Sie werden vom Endergebnis begeistert sein. Als Zutaten sind lediglich 1 Kilo Bio-Äpfel, 1 Handvoll Haushaltszucker und etwas kaltes Wasser notwendig.
Waschen Sie die Äpfel unter kaltem Wasser ab, um sie von Staub und Schmutz zu befreien.
Dann schneiden Sie das Obst inklusive Schale und Kerngehäuse in kleine Würfel.
Geben Sie die Apfelstücke in eine große Schüssel und füllen Sie mit Wasser auf. Das kalte Wasser sollte circa 3 Zentimeter über der Apfelmasse stehen.
Streuen Sie den Zucker darüber und rühren Sie einmal kurz um, damit er sich im Wasser und auf den Apfelwürfelchen verteilen kann.
Decken sie die Schüssel mit einem sauberen Küchenhandtuch ab und stellen Sie sie an einen kühlen Ort.
Rühren Sie Ihr Apfelwasser einmal täglich um, dass sich kein Schimmel bildet.
Nach ungefähr einer Woche muss sich auf der Flüssigkeit ein weißer Schaum befinden.
Gießen Sie jetzt den Sud durch ein sauberes Küchenhandtuch oder eine Mullwindel. Die ausgefilterte Apfelpampe können Sie entsorgen, sie wird nicht mehr benötigt. Das Apfelwasser füllen Sie in saubere Gläser ab.
Decken Sie jedes Glas mit einem sauberen Stück Küchenkrepp ab. Das Papier können Sie entweder mit einem Gummiband fixieren, oder mithilfe von sauberen Nylonstrümpfen, die Sie wie eine Mütze darüberziehen.
Stellen Sie die so präparierten Gläser an einen 25 Grad warmen Ort und lassen Sie sie dort für einige Wochen ruhig stehen.
Nach circa 2 bis 3 Wochen sollte sich die Essigmutter bilden. Sie erkennen sie an einer trüben Schliere, die im Wasser schwimmt.
Nach weiteren 3 bis 4 Wochen ist der natürliche Bio-Apfelessig fast fertig. Sie können ihn jetzt in Flaschen umfüllen.
Lassen Sie die gut verschlossenen Essigflaschen an einem kühlen Ort nochmals circa 10 Wochen nachreifen.
Dann ist der selbst gemachte Apfelessig fertig und darf genossen werden.
Apfelessig aus Apfelsaft selber machen
Auch aus Apfelsaft lässt sich ein leckerer und gesunder Apfelessig herstellen. Allerdings müssen Sie dazu den Saft entweder selber frisch aus den eigenen Äpfeln pressen oder Sie kaufen einen frisch gepressten Bio-Apfelsaft. Mit Saft aus dem Päckchen lässt sich kein Essig produzieren.
Für den Obstessig aus Apfelsaft benötigen Sie die folgenden Zutaten: 5 Liter frisch gepressten Apfelsaft aus Bio-Äpfeln, 500 Milliliter Essigmutter (selbst gezogen oder aus dem Internet), 1 Hefenährsalztablette, 1 Flasche Reinzuchthefe, 1 bauchiges Glasgefäß, 1 Gärbehälter mit Gäraufsatz.
Da sich ohne Alkohol kein Essig produzieren lässt, müssen Sie zunächst den Saft zu Apfelwein vergären. Und weil die Weingärung ohne Sauerstoffzufuhr stattfindet, benötigen Sie den Gärbehälter mit Gäraufsatz.
Gießen Sie also den frisch gepressten Apfelsaft in den Gärballon und fügen Sie die Reinzuchthefe zu.
Legen Sie die Hefenährsalztablette in ein kleines Glas und gießen Sie etwas Wasser dazu.
Warten Sie, bis sich die Tablette im Wasser aufgelöst hat und rühren Sie dabei etwas um.
Dann fügen Sie das Hefe-Wasser ebenfalls der Flüssigkeit im Gärballon zu. Der Ballon darf jetzt nicht weiter, als bis zu Zweidritteln seiner Höhe gefüllt sein. Denn bei der Weingärung entstehen Gase, die ebenfalls Platz benötigen.
Verschließen Sie nun sofort den Gärbehälter mit dem Gäraufsatz. Und lassen Sie den Gärballon an einem ruhigen, trockenen Platz bei einer Temperatur von höchstens 22 Grad stehen. In den meisten Häusern eignet sich hierfür der Keller am besten.
Wenn im Gärröhrchen keine Bläschen mehr auftauchen, ist der Gärprozess nach ca. vier Wochen abgeschlossen. Der Apfelsaft ist nun zu Apfelwein vergoren.
Um den noch trüben Apfelwein zu klären, gießen Sie ihn zuerst durch eine saubere Mullwindel und anschließend durch einen Kaffeefilter.
Jetzt können Sie den selbst gemachten Apfelwein weitervergären zu Apfelessig. Vielleicht sollten Sie nicht alles zum Essigmachen verwenden, denn der selbst hergestellte Fruchtwein schmeckt ebenfalls herrlich.
Für die Essiggärung benötigen Sie die Essigmutter. Wenn Sie nur einen Teil Ihres Weins vergären möchten, darf auch die Essigmutter etwas kleiner ausfallen. Als Faustregel gilt: Je 1 Liter Wein benötigen Sie 100 Milliliter Essigmutter. Wie Sie die Essigmutter selber ziehen, lesen Sie auf der Seite Essigmutter herstellen
Gießen Sie den Apfelwein, den Sie vergären möchten in das bauchige Gefäß und
fügen Sie die Essigmutter hinzu. Da für die Essiggärung Sauerstoff notwendig ist, verschließen Sie das Gefäß lediglich mit einem luftdurchlässigen Wattebausch.
Lassen Sie das Glas an einem ruhigen, konstant warmen Ort stehen, damit die Essigbakterien ihre Arbeit verrichten können.
Wenn nach etwa 2 bis 3 Wochen die Bakterien fleißig sind, können sie das am Geruch feststellen. Aus dem Behälter strömt nun ein Duft, der an Nagellackentferner erinnert. Das ist ein gutes Zeichen, denn die Gärung schreitet voran.
Achten Sie nun täglich auf den Geruch. Denn, wenn der Essig beginnt, sauer zu riechen, ist er fertig.
Füllen Sie den gegorenen Essig in Flaschen mit Schraubverschluss, die Sie gut verschließen.
An einem kühlen Ort darf der selbst gemachte Apfelessig aus Apfelsaft nun noch zwei Monate nachreifen. Dann wird er zum letzten Mal umgefüllt und kann entweder in der eigenen Küche zum Einsatz kommen, oder verschenkt werden.
Apfelessig aus Branntweinessig
Am schnellsten fertig ist der Apfelessig, der aus gekauftem Branntweinessig hergestellt wird. Auch wenn dieser saure Selbstgemachte in der Qualität nicht ganz so hochwertig ist, schmeckt er doch sehr gut und weist viele gesunde Inhaltsstoffe auf. Sie benötigen dafür diese Zutaten: 4 kleine Äpfel und 1 Liter Branntweinessig.
Schälen Sie die Äpfel und entfernen Sie das Kerngehäuse.
Dann schneiden Sie die Äpfel in kleine Würfel und
legen sie in eine bauchige Flasche.
Gießen Sie den Branntweinessig zu und verschließen Sie die Flasche gut.
Lassen Sie Ihren selbst gemachten Apfelessig an einem kühlen Ort zwei bis drei Wochen ruhen.
Nach circa drei Wochen hat der Essig das Apfelaroma und einige Wirkstoffe der Äpfel angenommen. Der selbst angesetzte Apfelessig ist nun gebrauchsfertig.
Wenn Sie ihn verschenken möchten, gießen Sie ihn durch ein feines Sieb und füllen ihn in kleine Fläschchen um. Legen Sie ein paar frische Apfelschnitzchen auf den Boden der Flasche. So kann der Essig nachreifen und es lässt sich außerdem schon ohne Beschriftung feststellen, um welche Art Ansatzessig es sich handelt.