Auch beim Essig gibt es große Qualitätsunterschiede. Und weil der gute, naturtrübe Bioessig nicht immer der billigste ist, entschließen sich Viele, ihren Essig selber herzustellen. Das hat den großen Vorteil, dass sie genau wissen, was sie mit der sauren Flüssigkeit auf den eigenen Tisch bringen.
Wer zudem einen eigenen Garten besitzt, kann das eigene, biologisch angebaute Obst zu Obstwein vergären und anschließend seinen Essig selber produzieren. Bis aus der Apfelblüte allerdings ein Apfelessig geworden ist, vergehen Monate. Doch, wie heißt es so schön: Gut Ding will Weile haben.
Wer nach ein paar Versuchen Übung im Essigmachen hat, kann mithilfe verschiedener Wein- und Obstsorten unterschiedliche Essigsorten herstellen. Auch als Geschenk eignet sich ein selbstgemachter Essig hervorragend. Obwohl "selbst herstellen" in diesem Falle nicht ganz richtig ist. Denn zur Essigherstellung wird immer die Hilfe der Essigmutter benötigt.
Als Essigmutter werden die Bakterien bezeichnet, die für die Fermentation von Alkohol zu Essig verantwortlich sind:
Wer seine Essigmutter selber herstellen möchte, muss darauf achten, dass er dazu einen ungefilterten Bioessig verwendet, der nicht erhitzt wurde. Durch das Erhitzen werden die Essigbakterien nämlich abgetötet. Damit der Essig nicht allzu sauer schmeckt, sollte der verwendete Wein möglichst nicht mehr als 10 Prozent Alkohol aufweisen. Übrigens lässt sich auch im Bier eine Essigmutter ansetzen. Wichtig ist den kleinen Lebewesen nur, dass sie Alkohol zur Verfügung haben.
Aus reinem Obstsaft oder gar aus Limonade wird kein Essig. Wer selbstgemachten naturtrüben Apfelsaft zuhause hat, kann aber den Saft mithilfe eines Gärgefäßes und Hefe zum hauseigenen Apfelwein vergären. Diesen wiederum kann anschließend die Essigmutter unter Sauerstoffzufuhr in Apfelessig umwandeln.
Zutaten: 150 ml naturtrüber Bio-Apfelessig, 150 ml Wasser und 2 Esslöffel Honig
Um die Essigmutter zur Essigherstellung zu verwenden, sollten Sie aber noch ein bis zwei Wochen warten. Erst wenn sie einer kleinen Qualle gleicht und nicht nur aus ein paar dünnen Fäden besteht, ist sie reif. Dann kann die Essigmutte aus dem Ansatz geholt und die Herstellung des Essigs kann begonnen werden.
Zutaten: 1 Liter Apfelmost (Alkoholgehalt zwischen 6 und 8%) und 1 bauchiges Glas mit großer Öffnung
Wer seine Essigmutter nicht sofort für die Essigherstellung verwenden will, kann sie auch aufbewahren:
Wer seine Essigmutter vergrößern will, der muss sie füttern. Weil Essigbakterien nur solange arbeiten können, bis sie den gesamten Alkohol in Essig umgewandelt haben, muss der Ansatz, in dem die Essigmutter gezüchtet wurde, ab und zu mit frischem Alkohol angereichert werden. Dann können die Essigbakterien weiterarbeiten und die Essigmutter wächst.